DOTA

DOTA

In der fernsten der Fernen

Dota singt Kaléko

Sa. 08.06.2024 20:00 Uhr

Großer Saal

32,00 €

Kaléko zum Zweiten. Nach dem großen Erfolg des ersten Albums widmet sich Dota in einem zweiten Album nochmal musikalisch den Texten der Dichterin und geht damit auf Tournee.

Mascha Kaléko fängt in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts in Berlin an zu schreiben, ab 1929 veröffentlicht sie in Tageszeitungen, die frühen Gedichte sind pointierte Alltagsskizzen auf Berlinerisch. Sie macht sich einen Namen, verkehrt mit den Großen der Berliner Bohème im Romanischen Café. 1933 erscheint ihr erstes Buch „Das lyrische Stenogrammheft“ und findet gleich großen Anklang. Ihr Erfolg als Literatin bricht mit der Machtübernahme der Nazis jäh ab. Sie darf als Jüdin nicht mehr veröffentlichen. 1938 verlässt sie Berlin, aber die Stadt bleibt ihr fester Bezugspunkt.

Dota Kehr ist Berlinerin, textet, singt und macht seit 2003 mit Schlagzeuger Janis Görlich und Gitarrist Jan Rohrbach Musik. Inzwischen haben sie 16 Alben aufgenommen und unzählige Touren im In- und Ausland gespielt.

Dota trifft den Nerv ihrer Zeit oder gleich mehrere mit ihrer Musik, die hüpft und tanzt und innehält. Sie mixt Folk und Indietronica und lässt hier und da ihre Liebe zur brasilianischen Musik aufblitzen. Ihre Texte berühren durch Unmittelbarkeit. Dota spricht nicht vom
Elfenbeinturm, sondern von den Leuten hier und jetzt und ihren kleinen Triumphen und großen Abgründen, ihren Unzulänglichkeiten, sich in Nähe zu versuchen und in Gesellschaft zu bewegen.

Auf einem ihrer Konzerte steckt ihr ein Fan ein Büchlein zu, Autorin: Mascha Kaléko. Dota ist begeistert von der Direktheit der Gedichte, der Verknappung der Sprache und fasst den Plan, aus den Texten Musik zu machen.
Dass Dota die Gedichte Kalékos aufgegriffen und Songs daraus gemacht hat, ist ein Glück. Wie Dota erzählt Kaléko in ihren Texten nicht von Mythen und fernen Sphären, sondern von Menschen, Kaléko spricht von Kassenpatienten und Dota von schwangeren
Frauen im Baumarkt. So ist es auch gar nicht verwunderlich, dass es Dota so leicht fiel, diesen verwandten Texten ihre Stimme zu leihen. Dota und ihre Band haben den Gedichten eine zusätzliche Ebene, neue Farben, manchmal auch zum Text in Kontrast gesetzt, gegeben und haben das Kunststück geschafft, dass man, während man die Lieder hört, kein einziges Mal an Lyrik mit musikalischer Begleitung denkt. Dota hat die Texte Mascha Kalékos in unsere Zeit gerettet, noch mehr: sie klingen, als wären sie jetzt geschrieben, in dieser Form.

An diesem Abend werden Lieder von den beiden Kaléko-Alben und einige Stücke der Band mit eigenen Texten zu hören sein. Akustisch, konzertant, mitreißend!

Besetzung:
Dota Kehr (Gesang, Gitarre), Janis Görlich (Schlagzeug), Jan Rohrbach (Gitarre), Jonas Hauer (Keyboards), und Maria Schneider (Vibraphon, Percussions, Gesang)

Foto
Annika Weinthal

YouTube

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