2000

Matthias Beltz

Politisches Kabarett

Matthias Beltz war in Pforzheim mit dem Ensemble Frankfurter Fronttheater und zuvor schon mit dem Karl Apps Chaos Theater immer wieder zu erleben.

Später war er mit seinen Soloprogrammen „Die paar Tage noch” am 01.03.1996 und dem Ethno-Kabarett „Notschlachten – Die 7 Weltverbrechen” am 18.02.2000 im Kulturhaus Osterfeld zu sehen (siehe Foto). In diesem Programm befasste sich der Künstler und ehemalige Jura-Student unter anderem mit Fragen wie „Was bringt Menschen zu Gräueltaten, was machen sie anschließend, und warum hört man immer wieder nur von den gleichen Verbrechen? Gibt es eine Avantgarde in der Kunst, zu morden, zu stehlen, zu betrügen? Haben Verbrechen einen Sinn? Macht Bestrafen Sinn, darf man Zechpreller mit dem Tode, also dem Entzug von Alkohol, bestrafen? Wer hat an der Uhr gedreht und damit die Zeit gefälscht?”

„So soll’s sein! Für euch alles Gute!” notierte er bei dieser Gelegenheit im Gästebuch des Hauses.

Beltz wurde unter anderen mit dem Deutschen Kabarett-Preis (1991) und dem Adolf-Grimme-Preis (1993) ausgezeichnet. Seine „schwarz und zynisch aufglühenden Monologe” brachten ihm im gleichen Jahr den Deutschen Kleinkunstpreis ein. In tiefer Trauer würdigte der Tigerpalast-Leiter, Johnny Klinke (Frankfurt a.M.), den 2005 unerwartet verstorbenen Freund: „Matthias Beltz hat uns über 30 Jahre lang begleitet. Wir müssen mit seinen Ideen weiterleben.”