2011

Gardi Hutter

Clownerie

„Osterfeld – Weihnachtsacker – Pfingstwiese: Was auch immer… es ist toll hier!” schrieb Gardi Hutter am 07.02.2010 ins Gästebuch des Kulturhauses Osterfeld.

Gardi Hutter begann 1981 die Welt zu erobern. Bis heute war sie in über 3.000 Vorstellungen in rund 30 Ländern als „die Clown-Frau” zu sehen. Weit abseits von den Zirkus-Manegen eroberte sie die Herzen der Menschen schon mit ihrem ersten Bühnenprogramm Jeanne d’ArPpo – Die tapfere Hanna im Kulturzentrum Goldener Anker. Auf einer viel zu kleinen Bühne mit 5 x 5 Metern und vor 70 Zuschauern begann ihre Reise in die Herzen der Zuschauer. Seither verbindet die Künstlerin eine Freundschaft mit den Pforzheimer Kulturveranstaltern in Anker und Osterfeld. Mit fast jedem Programm – ob Solo oder Duo – spielte sie in der Goldstadt.

Unvergesslich bleibt ein Auftritt im Reuchlinhaus mit dem Stück „Hanna”. Auf einmal lachte das Publikum an einer Stelle, an der es Gardi überhaupt nicht gewohnt war. Ihr kleiner Sohn Juri war aufgewacht, krabbelte auf die Bühne und schaute zu, was Mama machte.

In ihrem Programm „Gaia Gaudi” – 2019 in Pforzheim – ist Hanna gleich von Anfang an tot. Man sagt, die Seele eines Verstorbenen bleibe noch eine Weile im Raum. Hannas Seele flattert so ungetrübt, dass der Körper sie genervt packt und hinüber bugsiert: er hört das Rumoren der nächsten Generation. In „Gaia Gaudi” ging es um Wurzeln und um Flügel, um Beständigkeit und Erneuerung und um den großen Strom von Generationen, die das Leben immer weitergeben – und sich ab und zu auch auf die Köpfe hauen.